Von wildfremden Leuten auf der Straße angesprochen zu werden, dürfte dabei noch die geringste Nebenwirkung sein, die natürlich individuell als erfreulich oder lästig empfunden werden kann.
Ganz anders jedoch der in allerhöchstem Grad existenzbedrohende Effekt, wenn ein Schauspieler nur in einer bestimmten Rolle „akzeptiert“ wird. Die Existenzbedrohung beginnt genau in dem Augenblick, in dem diese Rolle am Theater oder bei Film und Fernsehen nicht mehr fortgesetzt wird und daher keine Gage mehr damit verdient werden kann. Die Besetzungsbüros, Agenturen und Castingverantwortlichen scheuen sich, einen bestimmten Schauspieler zu besetzen, wenn die Gefahr besteht, dadurch bei den Zuschauern falsche Assoziationen zu wecken. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Rollenfigur keine klassische – wie Macbeth – ist, sondern eine vielleicht sogar auf den Leib geschneiderte – wie Mamma.
Die Zuschauer sind sich dieser Tragik nur selten bewusst. „Sissi“ Romy Schneider ging nach Frankreich und musste mit dem deutschsprachigen Publikum brechen, um weiter ihren Beruf ausüben zu können.
Es ist also nicht weiter erstaunlich, dass es sich die meisten Schauspieler gut überlegen, eine Rolle in einer Serie anzunehmen, bei der ihnen zwar für gewisse Zeit ein Einkommen gesichert ist, aber die Aussicht auf die „Zeit danach“ umso ungewisser wird.
Als die Hesselbachs im Radio erfolgreich waren, bestand dafür keinerlei Gefahr. Eine Stimme hat nur selten einen solchen Identifikationseffekt wie das Aussehen. Mit den Kinofilmproduktionen begab Schmidt sich allerdings schon auf ein gefährliches Terrain – und war sich dessen bewusst. Als dann aber die Hesselbachs ins Fernsehen kamen, und das als vielteilige Serie, begann für den Babba – und besonders die Mamma – eine tückische Reise in die Berühmheit.
Michael
Wie Mamma Hesselbach in ihrer Rolle stecken blieb
von Sabine Hock
Die Besetzung für die Mamma scheint im Nachhinein so ideal und selbstverständlich. Doch die Richtige zu finden, war gerade bei dieser Rolle schwierig gewesen. Für das Fernsehen brauchte Babba Hesselbach, natürlich wie in Funk und Film gespielt von Autor Wolf Schmidt selbst, eine neue – seine vierte – Frau. Nach einem Versuch mit Anny Hannewald als „Urmutter“ in der allerersten Folge war Lia Wöhr zur (durchaus beliebten) Mamma der Hörfunkfamilie avanciert. Doch schon bei der Verfilmung der „Hesselbachs“ wurde diese Schauspielerin „aus optischen Gründen“ durch Else Knott ersetzt. Aber auch die „Filmmamma“ war in ihrem Aussehen und Typ nicht stimmig, passte nicht so recht zu Schmidt als Babba, den sie – ebenso wie die Wöhr – „überragte“.
Bei den Vorbereitungen zur Fernsehproduktion wurde laut Erinnerungen von Harald Schäfer, der zusammen mit Wolf Schmidt die Regie übernahm, um die anstehende Neubesetzung der Mamma viel diskutiert. Die Wahl fiel schließlich auf Liesel Christ.
Bevor die Verpflichtung beim Hessischen Rundfunk perfekt gemacht werden konnte, musste Liesel Christ selbstverständlich Rücksprache halten mit ihrem Intendanten Siegfried Nürnberger am Städtischen Theater in Mainz, wo sie ab der kommenden Spielzeit 1959/60 (also wenn die Dreharbeiten beginnen sollten) engagiert war. Nürnberger riet der eher noch zögernden Schauspielerin sogar zu: „Sie werden nie die Macbeth spielen! Haben Sie den Mut, und machen Sie die Mamma Hesselbach!“, soll er gesagt haben.
Vielleicht dachte Liesel Christ auch daran, dass ihr eine Wahrsagerin einmal prophezeit hatte, sie würde mit 40 berühmt. Also entschloss sie sich, in dem Rollenangebot eine Chance zu sehen, und nahm an. Pro Sendefolge erhielt sie das stattliche Honorar von 1.200 Mark. Dafür musste sie sich verpflichten, „während der Laufzeit der Sendereihe in keinem anderen Programm des Fernsehens als Darsteller aufzutreten“. Sie sollte exklusiv die Mamma Hesselbach sein.
Ganz die Mamma
„Von den vier ‚Müttern Hesselbach‘, die ich hatte“, bekannte Wolf Schmidt einmal, „war Liesel Christ diejenige, die am stärksten alle Elemente gehabt hat, die für diese Figur nötig sind. Sie ist eine hervorragende Schauspielerin. Man braucht ihr nur den Bruchteil eines Satzes zu sagen – sie erfaßt es sofort.“ In späteren Folgen, zumal als Joost Siedhoff als Sohn Willi aus der Serie ausschied und zur Fortsetzung allmählich auf „Die Familie Hesselbach“ übergegangen wurde, hat Schmidt daher die Rolle der Mamma wesentlich erweitert und der Christ regelrecht auf den Leib geschrieben.Neben den Dreharbeiten musste Liesel Christ ihren Verpflichtungen am Stadttheater Mainz nachkommen, wo sie gerade erst zum Saisonbeginn im Herbst 1959 ein neues Engagement angetreten hatte. Aber bei aller Disziplin und Professionalität wurde die Doppelbelastung von Theater und Fernsehen auf Dauer zu viel. Nach erheblichen gesundheitlichen Problemen musste sie ihren Vertrag in Mainz vorzeitig zum 1. November 1960 lösen. Nun war sie endgültig ganz die Mamma Hesselbach.
Mammas Typ - Leitbild und Identifikation
Für die Rolle musste Liesel Christ sich älter machen, und ihre Kostüme sollten auf die eher biedere Garderobe einer Hausfrau mit Schürze, die sich nur gelegentlich einmal „fein rausputzen“ durfte, beschränkt sein. Aber nicht nur im äußeren Erscheinungsbild, sondern auch im Charakter wurde sie auf den Typ der Mamma Hesselbach festgelegt – ein „Ehefrauenimage“, das sie – entgegen ihrem Familienstand im wirklichen Leben – schon auf der Bühne so selbstverständlich ausstrahlte.Die Christ kreierte mit dieser Rolle den „Prototyp der deutschen Hausfrau und Mutter“, wie ihr Seriensohn Joost Siedhoff einmal sagte , oder auch das „Urbild der hessischen Mamma“. Diese Marie Hesselbach, Ehefrau des Druckereibesitzers Karl Hesselbach, wird getrieben von einer übersteigerten Sorge für und um ihren Mann und die schon erwachsenen Kinder. Sie ist im Kleinen penetrant bis zur totalen Uneinsichtigkeit und immer leicht beleidigt, im Großen aber naiv ihrem Mann ergeben, den sie im Grunde ihres Herzens doch liebt und bewundert. Im stolzen Standesdünkel der „Frau Direktor“ erhebt sie sich über das Kleinbürgerliche, das sie selbst nicht allzu weit hinter sich gelassen hat. Eigentlich spielte Liesel Christ die Mamma Hesselbach als meist gar nicht so „liebenswerte Nervensäge“ , was durchaus im Sinne des Autors war. In einem Interview von 1963 bekannte sich Wolf Schmidt ausdrücklich zum „negativen Leitbild“, das er mit seinen Figuren geben wollte:
Die amerikanischen Kollegen geben Leitbilder. Ich stehe mehr auf dem Standpunkt des negativen Leitbilds. Ich sage mir: Leute, die immer nur gut und freundlich und nett sind, mögen eine Zeitlang auch nett auf die Zuschauer wirken. Auf die Dauer aber sind sie unerträglich. Wir leben in einer Gesellschaft von unvollkommenen Menschen. Ich halte es für sinnlos, den vollkommenen Menschen darzustellen, den wir ja doch nie erreichen. Es ist viel interessanter, die Ursachen der Unvollkommenheit, die großen und kleinen Mißverständnisse zu zeigen. Allerdings: Ich will darstellen, ohne erziehen zu wollen. Ich möchte lediglich, daß sich die Zuschauer mit der Familie Hesselbach identifizieren können; daß sie spüren: Was wir da auf dem Bildschirm sehen, das hat auch etwas mit uns zu tun.Auch in dem „negativen Leitbild“ konnte (und sollte) sich ein Zuschauer demnach wiederkennen. Lieber dürfte er allerdings einen anderen, ihm entfernt oder auch näher bekannten Menschen in einer der Figuren wiederentdeckt haben. Dieses Phänomen hat Liesel Christ gern so beschrieben:
Wolf Schmidt hat immer gesagt: ‚Die Ehemänner vorm Fernsehapparat müsse sage könne: Die hab’ ich newe mir sitze. Un die Fraue müsse sage: O Gott, der sitzt newe mir.‘Liesel Christ selbst identifizierte sich nicht gern mit ihrer Rolle. „Ein furchtbares Weib“ nannte sie Mamma Hesselbach oft, wenn auch „irgendwo liebenswert“. Tatsächlich war die Mamma im Laufe der Serie zur „Seele der Familie und der Sendung“ geworden, wie die Fernsehkritik erkannte.
Der Rest ist: Mamma...
Im Oktober/November 1962 wurden die letzten sechs Folgen der „Hesselbachs“ gedreht. Auf Wunsch von Wolf Schmidt sollte die Serie mit der 42. Folge enden. Er sah „die Möglichkeiten“, die er als Autor mit den gegebenen Figuren im hergebrachten Milieu „durchspielen“ konnte, „erschöpft“ und wollte lieber auf dem Höhepunkt des Erfolges aussteigen, um sich und den anderen Mitwirkenden damit den unausweichlichen Niedergang zu ersparen. Am 29. Mai 1963 wurde die letzte Folge („Wertsachen“) der „Familie Hesselbach“ gesendet. Zum Schluss verabschiedete Wolf Schmidt als Babba sein Publikum mit den tröstenden Worten:Das Familienleben endet normal durch Gründung neuer Familien. Der Rest ist: Mamma – kein Schweigen also. Aber falls sie im Laufe der nächsten 30 Jahre noch irgendwas sagen sollte, was keine Wiederholung darstellt, so wird Sie darüber das Deutsche Fernsehen in einer Sendung am 29. Mai 1993 kurz orientieren.
Schluss ohne Ende
Damit waren die Schauspieler Christ und Schmidt sowie die aller anderen Rollen berühmt, aber arbeitslos. Und dies, obwohl – oder gerade weil – Mamma und Babba Hesselbach gar nicht von der Bildfläche verschwanden. Dazu waren sie und ihre Darsteller in der Medienöffentlichkeit viel zu präsent. Nicht nur die inzwischen (1963) 7,7 Millionen Besitzer von Fernsehgeräten kannten die „Hesselbachs“. Als echte Fernsehstars hatten Wolf Schmidt, Liesel Christ und ihre „Serienkinder“ etwa auch von den farbigen Titelblättern sämtlicher Illustrierten deren Lesern zugelächelt.Immer und überall wurde die Christ „erkannt“, nicht allein in Frankfurt, wo sie bis in ihre letzten Jahre beispielsweise beim Einkaufen oft mit „Frau Hesselbach“ angesprochen wurde. In Düsseldorf „drehten sich die Rheinländer um und sagten: ‚Dat ist die Alt vom Hesselbach!‘“ In Bielefeld fragte sie ein kleiner Junge: „Bist du nicht die Mutti vom Fernsehen?“, und auf ihr freundliches Ja bot er ihr an, dass sie einmal an seiner Eiswaffel schlecken dürfe. Sogar im Ausland, etwa in Spanien oder in den USA, riefen Leute auf der Straße hinter ihr her: „Da ist ja die Mamma Hesselbach!“ Dieser Verlust der Anonymität in der Öffentlichkeit infolge ihrer ungeheuren Popularität habe sie anfangs „natürlich ein bißchen gestört“ , gab Liesel Christ einmal zu: „Daran mußte man sich erst gewöhnen.“
Ganz und gar negativ, geradezu existenzbedrohend wirkte sich ihre Fernsehvergangenheit im nächsten Jahrzehnt auf ihre weitere Karriere als Schauspielerin aus. Die Christ schien zu einem dauerhaften Dasein als Mamma Hesselbach verdammt, wovon sie nach Absetzung der Serie 1963 aber nicht leben konnte. In den Köpfen von Programmmachern wie Publikum war sie jedoch so sehr auf diese einzige Rolle festgelegt, dass sie keine anderen Fernsehangebote mehr bekam. Selbst auf der Bühne wurde ihre Leistung immer wieder an ihrem Mitwirken bei den „Hesselbachs“ gemessen. „Wenn Sie das [d. i. die ‚Hesselbachs‘] machen, sind Sie danach tot!“, hatte schon HR-Fernsehspielchef Rolf Hädrich den Schauspieler Dieter Henkel gewarnt, bevor dieser das Engagement als Seriensohn annahm.
Viele Zuschauer setzten die Darsteller mit ihren Rollen gleich: Für sie war Liesel Christ einfach die Mamma. Sie begriffen die Darsteller nicht als Schauspieler, sondern als „Menschen wie du und ich“, die im Leben seien wie auf dem Bildschirm. Die durchaus beabsichtigte authentische Wirkung des Fernsehens und insbesondere einer Serie wie „Hesselbach“ zeigte somit gerade in jener Frühzeit des Mediums die fatale Folge, dass viele nicht mehr zwischen Spiel und Wirklichkeit unterscheiden konnten.
Ein tückisches Comeback
Angesichts ihrer persönlichen Situation dürfte Liesel Christ es begrüßt haben, als die „Hesselbachs“ doch fortgesetzt werden sollten. Mit der bereits ab März 1965 gedrehten Nachfolgereihe „Herr Hesselbach und...“ wollte Autor Wolf Schmidt allerdings ein neues Serienkonzept verwirklichen. Er nutzte zwar den eingeführten Namen im Titel, befreite sich aber von dem alten, dramaturgisch ausgereizten Milieu von Firma und Familie. Nach Babbas Pensionierung wohnen Herr und Frau Hesselbach nun allein in einem modernen Häuschen mit Garten in dem fiktiven Städtchen Steintal.Doch wieder einmal sollte es mit den „Hesselbachs“ nicht ganz aus und vorbei sein. Auf vielfachen Zuschauerwunsch wurden schon ab 1969 alle 51 Folgen wiederholt, einmal monatlich am Sonntagnachmittag. Selbst Liesel Christ sah sich die Wiederholungen an und amüsierte sich nach eigener Aussage „königlich“ darüber.
Dabei haderte die Schauspielerin gerade in jener Zeit mehr und mehr mit ihrer „Abstempelung“ als Mamma Hesselbach. In zahlreichen Zeitungsinterviews beklagte sie damals, dass sie seit den Hesselbachs „vom Fernsehen kein einziges Rollenangebot“ bekommen habe. Nicht nur in der Regenbogenpresse kursierten Schlagzeilen wie „Mamma Hesselbach: ‚Die Rolle hat mir nur Pech gebracht‘“ oder „Liesel Christ: ‚Das Fernsehen hat mich arm gemacht‘“. Tatsächlich schien sie so sehr auf die Mamma und vor allem auf den Dialekt festgelegt, dass sie in einem Interview mit „Hörzu“ 1969 sogar gefragt wurde: „Können Sie nur Hessisch babbeln?“ Die Christ begann zu kämpfen.
Mama Prinzipalin
Anders als Wolf Schmidt schaffte sie aus eigener Kraft, sich so weit vom „Hesselbach“-Image zu lösen, dass sie auf ihrer Popularität etwas Neues aufbauen konnte. Auf dieser Basis glückte ihr im Jahr 1971 die Gründung eines eigenen Theaters. Regisseur Harald Schäfer hat einmal ausgeführt, Liesel Christ habe unter dem Image der Hesselbachs furchtbar gelitten, dann aber „das Genialste gemacht, was man tun konnte: Sie hat das Volkstheater gegründet, was Frankfurt gebraucht hat. “ Damit wurde aus „Mamma Hesselbach eben die Mama Prinzipalin“.Die „Hesselbachs“ in ihrem neuen Volkstheater auf die Bühne zu bringen, war naheliegend, hätte allerdings ihr Konzept des modernen literarischen Mundarttheaters konterkariert. Als die Christ später bewiesen hatte, dass das Volkstheater mehr als nur ein „Babbeltheater“ war, hätte sie die „Hesselbachs“ dort gern neu herausgebracht. Aber Wolf Schmidt war bereits zu krank.
Seit den späten Achtzigerjahren wurden die Hesselbachs nicht nur bei Telecineasten zum Kult, dessen wichtigste Idole natürlich der Babba und die Mamma in der Darstellung von Wolf Schmidt und Liesel Christ sind. Damit avancierte die Christ noch zu Lebzeiten vom frühen Fernsehstar zur immergrünen „Kultfigur“. Den Fluch der Berühmtheit hatte sie hinter sich gelassen.
Überarbeitete Auszüge aus „Liesel Christ / Volksschauspielerin. Eine Biographie“, Frankfurt am Main, Kramer 2004.
Dr. phil. Sabine Hock arbeitet als freie Autorin und Journalistin.
www.sabinehock.de
Ein Seitenblick auf andere TV-Serienkarrieren der 1960er
Michael Landon
14 Jahre lang der Little Joe aus „Bonanza“ (1959-73, seit 1962 im deutschen Fernsehen), zog Landon nach dem Serienende infolge des plötzlichen Todes des Darstellers Dan Blocker (Hoss Cartwright) von der Ranch auf einen Bauernhof: In den Siebzigerjahren spielte er den Familienvater Charles Ingalls in der 210-teiligen Serie „Unsere kleine Farm“ (1974-83, seit 1976 in der ARD), für die er auch als Produzent und Drehbuchautor wirkte. Danach wagte er einen weiteren Serienumstieg und kehrte als „Ein Engel auf Erden“ (111 Folgen, 1984-89, seit 1987 im ZDF) zurück.Karriereleiter: Es ging weiter...
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Knuth, der sich schon vorher (u. a. im Film) profiliert hatte, konnte es sich leisten, gleich in mehreren Fernsehserien der Sechzigerjahre nacheinander die Hauptrolle zu übernehmen. Zu unerwarteten Komplikationen kam es, als er mit seiner Rolle von einer Serie zur anderen die Frau „wechselte“: In seiner ersten und beliebtesten Serienrolle als Tierarzt Dr. Hofer in der Reihe „Alle meine Tiere“, die in neun Folgen noch zur Zeit der Hesselbachs (1962-63) lief, spielte er mit Tilly Lauenstein ein Ehepaar, und ein paar Jahre später, in der achtteiligen Serie „Großer Mann – was nun?“ (1967-68), hatte er plötzlich Camilla Spira zur Bildschirmgattin. Die Zuschauer wollten den – im wirklichen Leben seit langem glücklich verheirateten – Schauspieler jeweils mit seinen Fernsehfrauen „verkuppeln“. Nicht zuletzt um einer moralischen Entrüstung der Fernsehgemeinde zu entgehen, ließ man Knuth als Chef der Artistenfamilie Doria in der 1969 gestarteten Familienserie „Salto mortale“ wohl vorsichtshalber gleich als Witwer auftreten.Karriereleiter: Es ging weiter...
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